Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite
> Eine Ehe ist wie ein Garten, man muss sich stetig darum kümmern.<
So sprach meine Freundin Lili damals zu mir. Sofort musste ich an den Garten Eden denken.
Man muss? Ist es nicht vielmehr so, dass man sich glücklich schätzen kann, wenn man sich kümmern darf? Ist es nicht eher ein Segen einen Ehe-Garten zu besitzen? Besonders in der heutigen Zeit wollen doch viele gar keinen Garten mehr. Viel zu viel Stress, Verantwortung und Einschränkung, sie legen sich lieber nicht fest - oder benutzen nach Bedarf den Garten von Anderen.
Der Ehe-Garten verlangt Durchhaltevermögen! Einen langen Atmen.
Man muss Unkraut jäten. Da wo Schönheit und Freude zu finden sind, da lassen sich auch gerne Eindringlinge nieder, die ein Stück vom schönen Land abhaben möchten oder es nur nutzen möchten, ohne es zu besitzen. Zur Ehe-Gartenarbeit gehört aber auch die Drecksarbeit. Man muss die Erde lockern, die steinhart geworden ist und darf selbst nicht so hart sein - auch nicht zu sich selbst.
Wie leicht es doch ist, nach einem anderen Garten zu schauen, über den Zaun zu gucken und zu denken, wie viel schöner doch der andere Garten ist. Wie wild, wie atemberaubend oder auch luxuriös. Was man alles verpasst, mit seinem normalen, ja fast langweiligen Garten.
Ich weiß, dass es manchmal einfacher ist, das Gute in einem anderen Garten zu erblicken statt im Eigenen. Über das Unkraut im anderen Garten hinwegzusehen, welches einem im eigenen Garten so sehr auf die Nerven geht. Aber besteht darin nicht die Kunst im Leben? Die Kunst zu lieben?
Nicht wegzuwerfen und neu zu kaufen, sondern das was man hat wieder schön und fruchtbar zu machen, wieder neues Leben einzuhauchen?
Es dürfen, nein es sollen, schöne neue Blumen gepflanzt werden, Feste gefeiert, getanzt und gesungen werden, wir dürfen Gott danken und Jesus einladen ein Teil unseres Gartens zu werden. Das Beet kann erweitert oder auch reduziert werden. Man muss wässern, darauf achten das genug Sonne auf das Beet scheint und auch zuweilen Stille herrscht. Ab und an ist es gut, neue Werkzeuge zu besorgen, umsichtig zu sein, Freunde um Hilfe zu bitten und es ist absolut in Ordnung einen professionellen Gärtner zu Rate zu ziehen, wenn der Garten gar nicht mehr blühen will.
Ja, es kann hageln und schneien und Stürme können alles mühsam gezüchtete in einem Atemzug zerstören. Dieser Moment ist der entscheidende Moment. Jetzt muss man an einem Strang ziehen, seine eigenen Wünsche eventuell zurück schrauben um die Kraft zu haben, genau da weiter zu machen, wo man aufgehört hat, wo der Sturm zerstört hat. Es mag sein, dass der Ehe-Garten jetzt wie Acker oder Wüste aussieht- aber was soll's? Auch dort werden wieder Blumen blühen wenn man alle Mühe auf sich nimmt und hart daran arbeitet. Ist es immer einfach? Nein! Will man manchmal einfach ein Streichholz auf den Garten werfen? Kann passieren! Aber wenn noch die geringste Chance besteht, aus dem entstandenen Acker einen wunderbaren Garten zu zaubern, ist es dieser wunderbare Garten dann nicht Wert, die Werkzeuge in die Hand zu nehmen, den Blick nach oben zu richten und gemeinsam die Zeit und den Schweiß zu investieren?
Ich habe Jesus in mein Leben gelassen, und glaubt mir, er war einst Zimmermann, aber jetzt ist er der beste Gärtner der Welt!
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