Begegnungen
Eigentlich wollte ich heute über meine Erlebnisse mit dem Daniel Fastens berichten, aber wie heißt es so schön: Es kommt immer anders als man denkt. Auf dem Heimweg von Mainz, heute Vormittag, hielt ich kurz in einem Supermarkt an, um frische Früchte und Gemüse für den Grillabend zu besorgen. Da sah ich sie, eine Frau, die mir sehr bekannt vorkam. Es ist sicher gut ein Jahr her, dass ich in dem gleichen Markt einkaufte, damals noch ohne Mundschutz. Damals war fast kein Parkplatz frei und alle quetschten sich in den Markt rein und wieder raus. Als ich zu jener Zeit in mein Auto einstieg und nachhause fahren wollte, sah ich vor dem Markt eine Frau stehen, mit einem kleinen Mädchen und vielen Tüten -im strömenden Regen.
Ich wußte einfach, dass es das Richtige ist, ihr meine Hilfe anzubieten. Ich fragte sie, ob ich die Beiden heimfahren dürfe und sie konnte ihr Glück gar nicht fassen, stieg dann aber dankbar ein. Das kleine Mädchen nahm auf dem Kindersitz, den ich ohnehin im Auto hatte Platz. Als wir grade alle saßen, angeschnallt waren klopfte es an der Scheibe und ein Mann stand neben meiner Fahrertür und lehnte sich an mein Auto. Ich rollte die Scheibe runter und er fragte: "Bekommen die Flüchtlinge jetzt auch noch einen Fahrservice, oder was?" Ich weiss nicht mehr genau, ob meine Wut dieses Mannes gegenüber stärker war - oder aber die Scham der Frau und des Mädchens gegenüber für einen solch dämlichen Mitbürger. Ich weiß auch nicht mehr die genaue Wortwahl meiner Antwort, die ich ihm an den Kopf knallte, es war jedenfalls nicht ladylike und er kann froh sein das ich seine Melone nicht in der Scheibe eingeklemmt habe. Die Augen der Frau wirkten trauriger als zuvor, aber das Mädchen lächelnde mich weiterhin glücklich vom Kindersitz an, wahrscheinlich hatte sie nicht mal gehört was der Idiot gesagt hatte, oder es bedeutete ihr nichts.
Wie sich rausstelle, wohnte die Frau am anderen Ende von Mainz und wie alle Welt weiß, ist mein Orientierungsinn gleich null. Was soll ich sagen? Ich hatte um 16 Uhr Feierabend und war nach 19 Uhr zu Hause. Für mich war diese Autofahrt einfach ein Geschenk des Himmels. Sie erzählte mir, dass sie aus Afrika kamen, ihr Sohn bei Mainz 05 Fussball spielt und ihr Mann einen guten Job in Deutschland habe, sie seien nicht geflohen, dass sagte sie mehrmals. Sie bedanke sich gefühlt in jedem zweiten Satz. Sie erzählte mir, dass sie am nächsten Tag ein Probetag in dem Supermarkt habe, die den Job gerne haben möchte und vorher schon mal schauen wollte welcher Bus um welche Uhrzeit fährt. Wir redeten und redeten und nach der zweiten Sonderschleife über die Schnellstrasse verteile meine neue Bekannte Yogurette - meine Lieblingsschokolade.
Genau diese Frau traf ich heute wieder. Sie strahlte und warf die Arme über ihren Kopf, am liebsten hätten wir uns umarmt, wie damals zum Abschied, immer wieder sagte sie, wie froh sie war mich zu sehnen. An die Tunfisch Palette gelehnt, die sie eigentlich verräumen sollte, erzählte sie mir, was sie so gemacht hat und wie ihre Familie mit Corona umgeht. Sie sagte, ihre Tochter habe auch immer wieder nach mir gefragt, ob wir uns je wieder gesehen haben und dann selbst eingeworfen das ich wohl immer arbeitete wenn ihre Mama arbeitete und deshalb nicht vorbei gekommen bin. Und genau das ist das Fall, meine neue Bekannte arbeitete immer nur bis 15 Uhr, und ich damals bis 16 Uhr in Mainz. Ich war damals, nach unserem ersten Treffen ab und an da, um zu fragen ob sie den Job bekommen hatte, habe sie aber nie mehr gesehen und dann irgendwann vergaß ich nach ihr zu schauen. Dann und wann, wenn ich Menschen bei Regen in der Bushaltestelle sah dachte ich allerdings an die verrückte Autofahrt mit der Frau und ihrem Mädchen.
Ich gab ihr heute meine Handynummer und wir verabredeten uns auf ein Eis - nach Covid 19.
Ob sie mir schreibt? Ich werde euch berichten.
Ich wußte einfach, dass es das Richtige ist, ihr meine Hilfe anzubieten. Ich fragte sie, ob ich die Beiden heimfahren dürfe und sie konnte ihr Glück gar nicht fassen, stieg dann aber dankbar ein. Das kleine Mädchen nahm auf dem Kindersitz, den ich ohnehin im Auto hatte Platz. Als wir grade alle saßen, angeschnallt waren klopfte es an der Scheibe und ein Mann stand neben meiner Fahrertür und lehnte sich an mein Auto. Ich rollte die Scheibe runter und er fragte: "Bekommen die Flüchtlinge jetzt auch noch einen Fahrservice, oder was?" Ich weiss nicht mehr genau, ob meine Wut dieses Mannes gegenüber stärker war - oder aber die Scham der Frau und des Mädchens gegenüber für einen solch dämlichen Mitbürger. Ich weiß auch nicht mehr die genaue Wortwahl meiner Antwort, die ich ihm an den Kopf knallte, es war jedenfalls nicht ladylike und er kann froh sein das ich seine Melone nicht in der Scheibe eingeklemmt habe. Die Augen der Frau wirkten trauriger als zuvor, aber das Mädchen lächelnde mich weiterhin glücklich vom Kindersitz an, wahrscheinlich hatte sie nicht mal gehört was der Idiot gesagt hatte, oder es bedeutete ihr nichts.
Wie sich rausstelle, wohnte die Frau am anderen Ende von Mainz und wie alle Welt weiß, ist mein Orientierungsinn gleich null. Was soll ich sagen? Ich hatte um 16 Uhr Feierabend und war nach 19 Uhr zu Hause. Für mich war diese Autofahrt einfach ein Geschenk des Himmels. Sie erzählte mir, dass sie aus Afrika kamen, ihr Sohn bei Mainz 05 Fussball spielt und ihr Mann einen guten Job in Deutschland habe, sie seien nicht geflohen, dass sagte sie mehrmals. Sie bedanke sich gefühlt in jedem zweiten Satz. Sie erzählte mir, dass sie am nächsten Tag ein Probetag in dem Supermarkt habe, die den Job gerne haben möchte und vorher schon mal schauen wollte welcher Bus um welche Uhrzeit fährt. Wir redeten und redeten und nach der zweiten Sonderschleife über die Schnellstrasse verteile meine neue Bekannte Yogurette - meine Lieblingsschokolade.
Genau diese Frau traf ich heute wieder. Sie strahlte und warf die Arme über ihren Kopf, am liebsten hätten wir uns umarmt, wie damals zum Abschied, immer wieder sagte sie, wie froh sie war mich zu sehnen. An die Tunfisch Palette gelehnt, die sie eigentlich verräumen sollte, erzählte sie mir, was sie so gemacht hat und wie ihre Familie mit Corona umgeht. Sie sagte, ihre Tochter habe auch immer wieder nach mir gefragt, ob wir uns je wieder gesehen haben und dann selbst eingeworfen das ich wohl immer arbeitete wenn ihre Mama arbeitete und deshalb nicht vorbei gekommen bin. Und genau das ist das Fall, meine neue Bekannte arbeitete immer nur bis 15 Uhr, und ich damals bis 16 Uhr in Mainz. Ich war damals, nach unserem ersten Treffen ab und an da, um zu fragen ob sie den Job bekommen hatte, habe sie aber nie mehr gesehen und dann irgendwann vergaß ich nach ihr zu schauen. Dann und wann, wenn ich Menschen bei Regen in der Bushaltestelle sah dachte ich allerdings an die verrückte Autofahrt mit der Frau und ihrem Mädchen.
Ich gab ihr heute meine Handynummer und wir verabredeten uns auf ein Eis - nach Covid 19.
Ob sie mir schreibt? Ich werde euch berichten.
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