Freiheit
Ich habe mich heute mit einer Freundin über das Thema FREIHEIT unterhalten. Eigentlich kann man es nicht wirklich unterhalten nennen, denn ungefiltert hat sie mir nur traurig berichtet, was für sie in der heutigen Zeit Freiheit bedeutet: "Freiheit bedeutet zu reisen, einfach mal Urlaub zu machen", sagte sie "und die Kinder im Krankenhaus besuchen dürfen, falls sie da mal hinmüssen."
Ich habe mich dann gefragt, was Freiheit eigentlich für mich bedeutet. Alle die mich näher kennen, wissen, dass ich ein freiheitsliebender Mensch bin und auch wenn ich es liebe, sogar mehrmals im Jahr zu verreisen, konnte ich das reisen sofort ausschließen. Aber was war es dann? Wie komme ich nun auf die Spur, meiner Freiheit. Dachte sofort daran, dass die aktuelle Situation es uns schwer macht, Freiheit von Angst zu unterscheiden. Ausgrenzung und Einsamkeit vernebeln uns die Sinne, lassen uns nicht klar denken was FREI SEIN heißt.
Wie war das denn früher? Ich gehe mal zwei Jahre zurück. Dachte ich damals, wie schön es doch ist, wie frei ich doch bin, hier im Restaurant zu sitzen, mit meiner Familie zu lachen, die Gesichter zu sehen, den Lippenstift der Bedienung zu bewundern? Nein, es war normal für mich, Normalität frei zu sein.
Es war normal eine Konzertkarte zu kaufen, zuhause schon vorher zusammen zu sitzen, viel zu spät zur S-Bahn zu rennen und dann in der Schlange mit vielen anderen erst beim Eingang, dann bei der Jackenabgabe zu warten und zu lachen. Es wurde gequetscht, es wurde vorgedrängelt, gepöbelt, gehustet, Nase geputzt und geknutscht. Die Becher an der Bar wurden einmal kurz durch das lauwarme Wasser der Spüle gezogen und gleich wieder befüllt und an die nächste Person gegeben. War das FREIHEIT?
Als meine Freundin, mit damals 80 Jahren für Monate im Krankenhaus lag, konnte ich so oft hin wie ich wollte, konnte ihr ihre heiß geliebtes Rosinenbrötchen bringen, auf meinem Nachhauseweg einfach mal schnell "hallo" sagen. Konnte jederzeit einfach kurz nach ihr sehen, ihr eine Zeitung bringen oder mit ihr im Café einen überteuerten Pulverkaffee trinken, lachen und über Gott und die Welt quatschen. War das FREIHEIT?
Wie ist es heute? Bevor man das Haus verlässt, -wenn man es überhaupt verlässt- muss man überlegen, welche Art von Maske bei öffentlichen Verkehrsmitteln am heutigen Tag Vorschrift ist, welche G-Regelung in dem Bundesland und der Lokalität gilt, wo man hinfahren will- und was ich dafür tun muss. Darf ich überhaupt rein? Bin ich erwünscht mit meinem aktuellen Status? Habe ich irgendwas nicht gemacht, ausgefüllt, beachtet oder zu Hause vergessen? Werde ich abgewiesen? Werde ich missachtet oder sogar verachtet, weil ich einer Regel, einer Norm nicht nachgekommen bin?
Was bedeutet für dich Freiheit?
Wann handelst du aus Angst?
Wann machst du Dinge, die eigentlich gar nicht deinem Naturell entsprechen?
Wann leugnest du deine Meinung und deine Identität um nicht aufzufallen?
Wäre es nicht besser, ich lasse mich impfen?
Wäre es nicht besser, ich lasse mich nicht impfen?
Will ich den Booster?
Werde ich meinen Job verlieren?
Will ich das für meine Kinder?
Wie soll ich leben ohne Freiheit?
Wie soll ich leben mit dieser großen Angst in mir? Angst vor der Impfung, Angst vorm Virus.
Es tut mir weh, mit anzusehen wie Freundschaften zerbrechen, wie Familien auseinander fallen - wie sich Menschen voneinander entfernen. Ich sehe ständig, wie im Pflegeheim Menschen alleine in ihren Zimmern sitzen oder liegen, wochenlang keinen Besuch erhalten- weil die Angehörigen "besuchen die Oma lieber nicht, um sie nicht anzustecken". Es macht mich traurig, wie Menschen alleine sterben, Frauen alleine Kinder bekommen, Teenager in schwierigen Situationen mit ganz unbekannten Gefühlen alleine in ihren Zimmern sitzen. Es macht mich traurig und wütend, dass nie davon gesprochen wird, dass die Kinder-Psychiatrien bis aufs letzte Bett belegt sind, weil so viele Kinder mit der Situation nicht klarkommen und sich vielleicht schon im frühen Alter das Leben nehmen wollen. Kinder die sich alleine fühlen, weil sie ihre Freunde nicht sehen können, sich nicht umarmen können, weil sie vielleicht auch die heiß ersehnte Oma, die immer Dreh- und Angelpunkt im Leben war, nicht mehr sehen und anfassen dürfen.
Warum lassen wir unsere Familie, unsere liebsten Menschen lieber alleine sterben, statt jede Minute, jede verbleibende Sekunde mit diesen Menschen zu nutzen? Menschen, die uns Jahrzehnte aufwachsen gesehen haben, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind! Warum bekommt der Virus einen höheren Stellenwert als die Einsamkeit?
Ich versuche mich zu sammeln, wenn die Angst mich packt, zu sortieren woher diese Information kommt. Ich überlege was mein Handeln bewirkt - für mich und meine Familie - langfristig und kurzfristig. Ich überlege, ob ich damit als Vorbild diene, für meine Kinder und in den Augen von Gott. Gelingt es mir immer? Nein! Aber ich lerne auf den Heiligen Geist zu hören, die innere Stimme oder wie du es nennen magst. Damit das gelingt, müssen andere Stimmen verstummen, der Fernsehen aus, das Radio stumm und auch die Meinungen von Freunden und Familie müssen auf lautlos geschaltet werden. Ich für mich, besuche weiterhin Menschen die einsam sind, halte keinen Abstand, wenn eine Person gefallen ist oder wenn ich jemandem im Supermarkt helfen kann. Ich halte mich weiterhin an die Menschlichkeit. DAS ist für mich Freiheit! Ich denke genau darüber nach, ob ich die Maske -laut Vorschrift- in diesem Moment gerade tragen muss, oder ob es jetzt wirklich schon Gewohnheit ist, dass ich damit alleine durch die Gegend renne - wie schön kann es doch sein, der verzweifelten Oma, die eine ganze Ecke weiter von mir steht, ein Lächeln zuzuwerfen, weil sie verzweifelt den richtigen Bus sucht. DAS ist für mich Freiheit!
Das Patentrezept, die Lösung zu allen Problemen habe auch ich nicht. Ich kann nicht vorausschauen, was falsch und was richtig ist - aber ich habe die Freiheit zu tun und zu leben, was ich für richtig halte. Ich versuche jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist, Meinungen zu akzeptieren, auch wenn es nicht meine Meinung ist. Ich habe das große Glück, Jesus an meiner Seite haben, dass große Glück, meinem größtes Vorbild nacheifern zu dürfen! Er hat alle Menschen akzeptiert wie sie waren. Er ist als Vorbild voran gegangen, hat nicht belehrt, aber gelehrt, Er hat keine Unterschiede gemacht, hat niemanden ausgegrenzt! Er hat Dinge getragen und ertragen - um am Ende einen Unterschied zu machen. Ich lerne von Ihm, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde! DAS IST FÜR MICH FREIHEIT - eine Freiheit die DIR und MIR keiner nehmen kann!
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