Jesus mag seine Pommes mit Ketchup.

Gestern nach der Arbeit ging ich in die Stadt, um mir eine neue Brille auszusuchen. Auf dem Weg zum Optiker meines Vertrauens, fiel mir bereits ein Mann auf. Sein Gesicht war komplett mit Binden zugewickelt, er war sehr dünn mit einem langen Mantel und hatte eine Tasche zum hinterher ziehen dabei. Ich schaute ihn kurz an und vergaß ihn gleich wieder als ich meiner neuen Brille entgegen fieberte. 
Als ich diese ausgesucht und bestellt hatte und glücklich wieder auf dem Weg zur Bushaltestelle war um nach Hause zu meiner Familie zu fahren, schaute ich hoch und der Mann von vorhin lief mir direkt entgegen. Er schaute mich an, mit seinen gütigen Augen und fragte: "Kaufst du mir eine Pommes rot?" Ich sagte, ohne nur eine einzige Sekunde nachzudenken: „Ja klar, lass uns gehen“ und wir beide liefen zusammen zur Pommesbude
Den ganzen Weg zum Bus grübelte ich über diesen Mann nach. 
Was hatte er wohl? 
Wo kam er her?
War er obdachlos?
Warum habe ich ihm kein Wasser dazu gekauft?
Vielleicht kam er aus dem Gefängnis?
Hat er eine ansteckende Krankheit? 
Hat er sich verirrt?
Ist er verwirrt?
Bin ich verwirrt? 


Pommes rot?“: fragte ich. „Mit Ketchup!"“ sagte er. Ich bestellte ihm eine Pommes wartete auf die Fertigstellung und er blieb fernab von der Pommesbude stehen. Während die Pommes gesalzen und in die Verpackung gegeben wurden, ging ich einen Schritt zurück, um zu sehen ob der Mann noch da stand. Er stand noch da, hatte aber inzwischen eine Sonnenbrille aufgesetzt und man konnte ihn nun überhaupt nicht mehr erkennen. Kein Zentimeter seiner Haut war zu sehen. Ich bezahlte die Pommes mit Ketchup und ging zurück zu ihm. Er breitete seine großen Hände -die in Lederhandschuhen steckten- aus und als er die Pommes in Empfang nahm sagte er nichts, verbeugte sich aber leicht. Ich wünschte ihm einen guten Appetit und einen schönen Abend - und ging. 

Und warum dachte ich bei seinem Anblick sofort an Jesus?


Dieses Gefühl in meinem Herzen, dieses gute Gefühl - nicht weil ich etwas Gutes getan hatte, sondern weil es sich so VERDAMMT richtig angefühlt hatte, begleitete mich noch den kompletten Abend. Auch als ich morgens aufwachte, war ER mein erster Gedanke.

In meiner stillen Zeit heute morgen, ganz früh, als alle noch schiefen, schlug ich die Bibel auf. Der Bibelvers, der als allererstes ganz oben stand und mir sofort entgegen kam war Lukas 6:30 „Gib jedem, der dich bittet!“ Ich konnte gar nicht glauben, was ich da las. Emotionen überrollte mich und sofort sah ich den Mann wieder vor mir mit seiner „Pommes rot“. 



Wer weiß, woher er kamen. Wer weiß, wer er war. 
Ich weiß es nicht! Ich werde es vielleicht auch nie erfahren.
Aber einer, einer weiß es: Jesus! 

Ich lächle glückselig, denn dieser Mann, mit seiner Pommes, hat mein Leben ein ganzes Stück reicher gemacht.




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